initiatoren

Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst war Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin.

Bis zu ihrem Amtsantritt 2016 war sie Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg. Davor übte die Hochschullehrerin und Wissenschaftlerin verschiedene leitende Funktionen aus, unter anderem war sie Präsidentin der Universität Potsdam und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr internationales Engagement führten die Forscherin in eine Vielzahl von Ländern, zum Beispiel im Beispiel nach Bolivien, Mexiko und Peru. Sabine Kunst hat von 1972 bis 1982 an der Universität Hannover die Fächer Biologie, Politologie und Wasserwirtschaft studiert. 1982 promovierte sie in Ingenieurwesen, 1990 in Politologie.

Antje Boetius ist Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen sowie Leiterin der gemeinsamen Forschungsgruppe „Tiefseeökologie und Technologie“ der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie. Sie sitzt zudem dem Lenkungsausschuss von Wissenschaft im Dialog vor und leitet das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven.

Antje Boetius fördert das Projekt „Theater des Anthropozän“ mit Mitteln des ihr 2018 verliehenen Deutschen Umweltpreises sowie aus Projektmitteln ihres ERC Advanced Grant ABYSS, die sie jenseits von Technologieentwicklungen auch für Wissenschaftskommunikation einsetzt.

Frank M. Raddatz ist Publizist, Dramaturg und Theaterregisseur. Als Dramaturg war er u. a. am Staatstheater Hannover, Staatstheater Stuttgart, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Berliner Ensemble tätig. In dieser Zeit pflegte er enge Zusammenarbeit mit Heiner Müller, Frank Castorf, Dimiter Gotscheff, Jannis Kounellis, Theodoros Terzopoulos, Einar Schleef und Tadashi Suzuki. Er promovierte über Heiner Müller und gab zusammen mit Müller die Bücher „Zur Lage der Nation“ und „Jenseits der Nation“ heraus.

2002 übernahm er die künstlerische Leitung der internationalen Kooperation Mania Thebaia (Düsseldorf/ Epidaurus) und der Promethiade Athen – Essen – Istanbul – 2010. Von 2007 bis 2014 war er in der Chefredaktion von „Theater der Zeit“ tätig und arbeitet seither für „Lettre International“. Er ist außerdem Mitglied im Beirat von „Theater der Zeit“ und des Cultural Identity and Development Commitee/UNESCO des internationalen Theaterinstituts. 

Raddatz lehrte an verschiedenen Universitäten, aktuell am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichung zählen Werke zu Ästhetik, Literatur- und Theatertheorie, zuletzt „Das Drama des Anthropozän“ (Theater der Zeit, Berlin 2021).

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Mit ihrem Engagement für das Theater des Anthropozäns nimmt die Humboldt-Universität zu Berlin einen Faden des reisenden Forschers und Gelehrten Alexander von Humboldts auf und thematisiert  die aktuellen Wechselwirkungen von Natur und Mensch. Auf dieser neuen humboldtschen Bühne sollen sich Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft miteinander verbinden  und über die im Austausch gewonnenen Erkenntnisse ihre Zuschauer zum Handeln im Sinne einer nachhaltigen Zukunft befähigen. Auf der Basis ihres Selbstverständnisses vom forschenden Lernen bearbeitet die Humboldt-Universität im Dialog zwischen Universität und Gesellschaft sowie im Dialog zwischen Universität und Kultur den fundamentalen Konflikt Mensch und Natur. Anthropozän  – diesen Begriff hat die Wissenschaft für unsere Ära gewählt. Ein geologisches Zeitalter, in dem die Menschen in noch nie dagewesener Weise über die Zukunft der Erde entscheiden.

Die Humboldt-Universität zu Berlin gehört zu den elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Mit der Erforschung gesellschaftlich relevanter Themen und Fragen der Zukunft entfaltet die Humboldt-Universität zu Berlin auch über den universitären Rahmen hinaus positive Wirkung auf Wirtschaft und Gesellschaft.

hu-berlin.de

Als Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung arbeitet das Alfred-Wegener-Institut vor allem in den kalten und gemäßigten Regionen der Welt. Gemeinsam mit zahlreichen nationalen und internationalen Partnern sind wir daran beteiligt, die komplexen Prozesse im „System Erde“ zu entschlüsseln.

Unser Planet steckt in einem tiefgreifenden Klimawandel. Die Polargebiete und Meere verändern sich. Gleichzeitig spielen sie eine zentrale Rolle im globalen Klimasystem. Wie entwickelt sich der Planet Erde weiter? Beobachten wir kurzfristige Schwankungen oder langfristige Trends? Schon immer war die Polar- und Meeresforschung eine faszinierende wissenschaftliche Herausforderung. Heute ist sie auch ein Stück Zukunftsforschung.

www.awi.de

Gemeinsam mit der Humboldt Universität, dem Alfred Wegener Institut (Antje Boetius) und dem Dramaturgen Frank Raddatz entwickelt die Stiftung AlltagForschungKunst ein neues Format der erfinderischen Expedition im Humboldtschen Sinne.

Die Stiftungsarbeit integriert dabei fachliche Praxis und künstlerisch-wissenschaftliche Forschung mit „zufällig gefundenen Menschen“ und Wissenschaftlern. Sie bindet damit Alltagswissen in die Forschung ein, um neue Erkenntnisse und Zukunftsideen zu entwickeln. Dieses Format  von Expeditionen ermöglicht das Eintauchen in das „zufällige Geschehen“  direkter naher Umfelder unseres Lebensalltags. Wissenschaftler, Laien, junge Aktivisten, Landschaftsarchitekten und Künstler führen die Expeditionen unter „Anleitung“ durch. Die Teilnehmenden erkunden und entdecken die Zeichen des Anthropozän und versuchen, sie zu verstehen.
Damit werden Sichtweisen und Erkenntnisse über unsere Zeit und unsere Lebenswelt hervorgebracht, die oft so nah sind, dass wir sie übersehen. Die Erkenntnisse entstehen im Humboldtschen Sinne aus der Bewegung im Raum, der Neugier und der Empathie für unsere Lebenswelt.

Im Fokus steht als erstes das Thema Stadtgehölze im urbanen Raum. Wir wollen den Fokus auf Arten richten, die mal migriert, mal invadiert oder auch heimisch sind und solche die mal im Zuge des Klimawandels „überleben“ werden. Welche Auswirkungen hat dies auf die Gestaltung von Lebenswelt, auf Gesellschaft und Artenvielfalt im urbanen wie im ländlichen Raum? Welche Strategien und Maßnahmen sind denkbar?