Mit dem Format der Erfinderischen Expeditionen werden Menschen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kunst eingeladen, sich auf kleine eigenständige Expeditionen in ihr vermeintlich so bekanntes Umfeld zu begeben und es mit einer neuen, neugierigen, schweifend – konzentrierten Wahrnehmung zu erfahren. Dabei nehmen sie die Fragen, wie es mit Klimakatastrophe, Artensterben, Biodiversität steht und – als Schwerpunkt – was Bäume und Gehölze dazu erzählen „im Hinterkopf“ mit.
Gedacht ist dieses direkte, körperlich-bewegungsorientierte Format – ganz Alexander von Humboldt gemäß – als Vorbereitung, um im Anschluss gemeinsam die in der Bewegung und Aufmerksamkeit getriggerten Fragen- und Ideenbereitschaft in Workshops vor Ort in gemeinsamer also co- kreativer Arbeit an Strategien und Entwürfen zur Zukunft von Stadtteilen als Lebensräume zu nutzen.
Damit macht sich die Herangehensweise die seit langer, langer Zeit vor allem in Philosophie, Soziologie und Literatur behandelte Erkenntnis zunutze, dass das Gehen als rhythmische Bewegung, Erkenntnis , Empathie, Transformation und Ideen befördern kann.
Ein Kulturlabor der Zukunft, das im Baumschulenviertel in Berlin Treptow in Zusammenarbeit mit dem Späth Arboretum beginnt mit diesen Expeditionen.
Das Coronavirus verhinderte den derart gedachten Ablauf. Stattdessen wurde im ersten Schritt eine digital formulierte Einladung ausgesprochen, die Expeditionen physisch real durchzuführen und die Erfahrungen textlich und u.U. in Skizzen festzuhalten und mitzuteilen. Ein schwieriges Unterfangen, ein zutiefst unmittelbares Vorgehen zu übersetzen. Aber es gelang und hatte einige eigene Vorteile.
60 Teilnehmende haben die Expeditionen in sehr verschiedenen Gegenden Deutschlands und in verschiedenen Ländern gemacht und darüber berichtet.